Regionale Effekte der Universität Freiburg – so lautet der Titel einer kürzlich publizierten Studie. Sie hebt den bedeutenden Beitrag der Universität zur kantonalen Kaufkraft und Wertschöpfung hervor. Mit anderen Worten: Die Universität «lohnt» sich auch in rein ökonomischer Hinsicht, ein für politische Entscheidungen sehr wichtiger Aspekt.

Dies sollte freilich nicht den Blick darauf verstellen, dass ihre Bedeutung weit über die in der Studie untersuchten messbaren monetären Effekte hinausgeht, auf den regionalen Arbeitsmarkt und das Arbeitskräftepotenzial im Kanton, aber auch über ihr breites Aus- und Weiterbildungsangebot und ihre Infrastrukturen in unterstützender Funktion für die gesamte kantonale Wirtschaft. Vor allem aber spielt sie auch für das gesellschaftliche Leben und generell die Positionierung von Stadt und Kanton eine kaum mehr wegzudenkende Rolle.

Dies hängt auch mit den spezifischen Charakteristika der Universität zusammen: Sie zeichnet sich durch eine genuin wissensgetriebene Forschung und Lehre aus und fördert damit die Entwicklung unabhängigen und kritischen Denkens. Dies befähigt dazu, sich mit abstrakten Fragen vertieft auseinanderzusetzen und sowohl zur Erneuerung von originärem Wissen als auch zur beruflichen bzw. wissenschaftlichen Tätigkeit beizutragen. So betrachtet gibt es keine «nutzlose» Forschung und Lehre, geht es doch insoweit um das Wissen an sich, als Selbstzweck, womit auch die kulturelle Rolle der Universität deutlich wird.

Gleichzeitig versteht sich die Universität auch als im Dienste der Gesellschaft stehend. So soll sie die Selbstreflexion der Gesellschaft unterstützen und ausgehend von der Lehr- und Forschungsfreiheit ein nicht durch irgendwelche Partikularinteressen geleitetes Reflektieren und Erforschen von Zusammenhängen, Entwicklungen, Errungenschaften und Herausforderungen ermöglichen.

Dem Rektorat ist es ein grosses Anliegen, diese spezifische Rolle und die grosse ökonomische Bedeutung zu kommunizieren. Dazu pflegt es vielfältige Kontakte mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und unterstützt entsprechende Initiativen. So darf ich Sie schon heute zum Tag der offenen Tür «Explora» einladen, der am 22. September 2018 stattfinden wird: Nach dem Auftakt mit einem Volkslauf am Vormittag ist er die Gelegenheit, sowohl für die Universitätsgemeinschaft als auch für die breite Bevölkerung die vielfältigen Aktivitäten an der Universität zu entdecken und neue Kontakte zu knüpfen.

Wahrnehmen kann die Universität ihre Aufgabe nur dank dem Einsatz der gesamten Universitätsgemeinschaft: Letztlich trägt jedes Mitglied auf seine spezifische Weise zur Wertschöpfung der Universität in einem umfassenden und nicht nur ökonomischen Sinn bei. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen für ihren grossen Einsatz und ihre Loyalität sehr herzlich zu danken, dies verbunden mit den besten Wünschen für erholsame Ferien und der Vorfreude auf ein Wiedersehen – vielleicht am Tag der offenen Tür «Explora».

Astrid Epiney
Rektorin

Foto: Ausschnitt aus dem Porträt-Video