Ein Studium, zwei Lehrbefähigungen
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Ein Studium, zwei Lehrbefähigungen

Ab Herbst 2019 bietet das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Universität Freiburg einen in der Deutschschweiz einzigartigen neuen Studiengang an. Mit dem kombinierten Lehrdiplom könnten Absolvierende sowohl auf Sekundarstufe 1 als auch an Maturitätsschulen unterrichten. Höchste Zeit also mehr zu erfahren von Christine Pauli, Professorin für Allgemeine Didaktik.

Frau Pauli, was macht den Studiengang eigentlich einzigartig?
Die Uni Freiburg bietet schon jetzt ein Studium für Lehrpersonen der Sekundarstufe 1 an – übrigens als einzige Uni in der Deutschschweiz. Gleichzeitig bieten wir auch die Ausbildung zum Lehrdiplom für Maturitätsschulen an. Mit dem kombinierten Lehrdiplom für die Sekundarstufe 1 und Maturitätsschulen (KLD) kann man nun mit einem Studium gleichzeitig zwei Lehrbefähigungen erlangen. Das war bisher in der Deutschschweiz nicht möglich.

Aber was bringt einem das genau?
Das kombinierte Lehrdiplom verbreitert das Berufsfeld. Das ist ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt – und freut auch Schulleiterinnen und Schulleiter, die qualifizierte Lehrpersonen suchen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Studienabgängerinnen und -abgänger beim Berufseinstieg nicht immer eine Stelle auf der Zielstufe finden. So landet z.B. eine diplomierte Lehrperson für Maturitätsschulen an einer Sekundarschule, ist dafür aber gar nicht ausgebildet. Dank dem kombinierten Lehrdiplom sollten künftig weniger Lehrpersonen auf einer Stufe unterrichten, für die sie keine Lehrbefähigung besitzen.

Wie muss man sich das Studium vorstellen?
Grundsätzlich besteht das Studium aus zwei Teilen: Einerseits aus dem Fachstudium jener Fächer, die man unterrichten möchte. Hier müssen die künftigen Lehrkräfte einen Master absolvieren. Andererseits dem berufsbezogenen Teil, also Lehrerinnen- bzw. Lehrerbildung. Das Studium kann man flexibel gestalten: Die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung kann man während oder aber auch erst nach dem Master im Fachstudium absolvieren.

Das klingt kompliziert
Ich mache Ihnen ein Beispiel: Eine künftige Studentin möchte das KLD für die Fächer Mathematik und Geschichte erwerben und schreibt sich für diese Fächer an der Uni ein. Nach dem Bachelor hat sie die Wahl: Entweder führt sie das Masterstudium in den Fächern zu Ende und absolviert erst nach dem Masterabschluss die Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Oder sie beginnt nach dem Bachelorabschluss gleichzeitig mit dem Masterstudium in den Fächern auch mit der Lehrerinnenbildung.

Ein Lehrdiplom an der Universität erwerben, ist das nicht sehr theorielastig?
Das Studium zum Lehrdiplom ist eine echte Professionsausbildung. Dazu braucht es einerseits ein fundiertes theoretisches Fachwissen und andererseits professionelle Handlungskompetenz. Von Beginn weg wird das theoretische Wissen mit dem praktischen Handeln verknüpft, beispielsweise anhand von Videoaufzeichnungen eigener Unterrichtsversuche in Schulklassen. Bereits im ersten Zwischensemester der Lehrerinnen- und Lehrerbildung absolvieren die Studierenden ein erstes Praktikum an einer Schule. Weitere Praktika – sowohl an Sekundar- als auch an Maturitätsschulen – folgen verteilt über das ganze Studium. Der Berufsalltag stellt heute die Lehrpersonen vor immer komplexere Herausforderungen. Für deren Bewältigung ist eine fundierte theoretische Ausbildung eine notwendige und wertvolle Basis.

Wie muss man sich die Lehrerinnen- und Lehrerbildung in einem so grossen Betrieb vorstellen?
Mit ihren rund 10’000 Studierenden ist die Universität Freiburg als Ganzes tatsächlich ein grosser Betrieb. Durch die Vielzahl von Studienrichtungen entstehen allerdings überschaubare Einheiten, die den direkten Kontakt zwischen Studierenden und Dozierenden ermöglichen und persönliche Kontakte unter den Studierenden erleichtern. Am Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung ist der Lehrbetrieb zudem so organisiert, dass die Studierenden während ihrer ganzen Ausbildung individuell begleitet werden. So können wir sie für einen erfolgreichen Abschluss am besten unterstützen.

Gibt es noch weitere Gründe, die für ein Lehrerstudium an der Uni Freiburg sprechen?
Freiburg ist durch den hohen Anteil an Studierenden eine junge und dynamische Stadt, welche den Charme der Romandie mit der kulturellen Vielfalt einer Universitätsstadt verbindet. Die Universität bietet ihren Studierenden zudem unzählige kulturelle und sportliche Möglichkeiten. Das eröffnet Chancen und neue Perspektiven.

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  • Weitere Informationen zum kombinierten Lehrdiplom finden Sie auf der Homepage.

Author

Ist im Grüezi-Land einst aufgewachsen, doch das Schicksal zieht ihn jedoch immer wieder nach Freiburg: zuerst für die RS, dann fürs Studium, später fürs Wohnen und seit 2017 auch fürs Arbeiten. Als Leiter des Dienstes Unicom interessiert er sich für alles ein bisschen und ein bisschen für alles.

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