Projekt Equal+ "Lehrevaluation als Instrument zur Gleichstellungsförderung"

Beschreibung

 

Das Projekt E-QUAL+ wurde an der Schnittstelle von Qualitätssicherung, Gleichstellung und Hochschuldidaktik entwickelt und vom Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Schweizer Universitäten unterstützt. Zwei Ziele standen im Zentrum des Projektes: Zum einen sollten Lehrpersonen an Hochschulen über das Mittel der Selbstevaluation für die Geschlechterdimension in der Lehre sensibilisiert und bei der geschlechtergerechten Gestaltung ihrer Lehre unterstützt werden. Zum anderen zielte das Projekt darauf ab, die Wirkung der Genderdimension in der Lehrevaluation zu untersuchen und diese Dimension in das Qualitätskonzept für die Lehre an der Universität Freiburg zu integrieren. E-QUAL+ baut auf dem Vorgängerprojekt E-QUAL auf, in dessen Rahmen Genderaspekte in die hochschuldidaktische Weiterbildung des Zentrums integriert wurden.

Um die Projektziele zu erreichen wurden folgende Teilprojekte umgesetzt:

  • Ergebnisse des Projektes

    Selbstevaluations-Tool Geschlechtergerechte Hochschullehre

    Das zweisprachige Online-Tool zur Selbstevaluation und Weiterbildung Geschlechtergerechte Hochschullehre wurde im Juni 2012 online gestellt und im Juni 2013 um eine Funktion zur Evaluation der Studiengänge erweitert . Es richtet sich an Hochschuldozierende und an Studiengangverantwortliche und bietet folgende Möglichkeiten:

    • Evaluation der eigenen Lehre aus der Geschlechterperspektive und Aufbau von Kompetenzen im Bereich der geschlechtergerechten Gestaltung von Lehre;
    • Evaluation der Studiengänge aus der Perspektive der Chancengleichheit und der Integration der Genderdimension in die Studienpläne.


    Diffusion und Unterstützung der Nutzung des Online-Tools

    Um die Diffusion des Online-Tools sowohl innerhalb der Universität Freiburg als auch an anderen Hochschulen zu fördern, wurden entsprechende Kommunikationsmaterialien entwickelt (Logo, Aushang, Buchzeichen).

    An der Universität Freiburg wurden den Dozierenden die Möglichkeiten des Tools über verschiedene Kanäle kommuniziert; zudem wurden im Rahmen der hochschuldidaktischen Weiterbildung Did@cTIC zwei Module zur geschlechtergerechten Gestaltung der Hochschullehre angeboten. Um die Reflexion über die Genderdimension auch auf institutioneller Ebene voranzutreiben, wurde das Online-Tool in den Kommissionen für Gleichstellung und für Lehre vorgestellt und die Fakultäten kontaktiert.

    Im Hinblick auf den Transfer an anderen Hochschulen wurden die Informationen zum Tool über die professionellen Netzwerke der Gleichstellung, der Hochschuldidaktik und der Qualitätssicherung verbreitet. Die Kommunikationsmaterialien wurden den Hochschulen für eigene Werbeaktivitäten zur Verfügung gestellt. Um die Nutzung des Tools und seine nachhaltige Integration in die institutionelle Praxis zu fördern, wurde zudem die Durchführung von Einführungs-Workshops in den interessierten Hochschulen angeboten.  

     

    Explorative Studie und Integration der Genderdimension in die Lehrevaluation

    Im zweiten Teilprojekt wurde eine explorative statistische Studie zur Wirkung der Genderdimension in der studentischen Lehrevaluation an einer Fakultät der Universität Freiburg durchgeführt. Aufgrund einer Literaturstudie und nach Massgabe der Bedingungen an der Universität Freiburg wurden Hypothesen entwickelt und mit den Projektpartnern diskutiert (Dienststelle für die Gleichstellung von Frau und Mann, Dienststelle für Evaluation und Qualitätsmanagement).  Diese Hypothesen wurden anhand der Daten aus der Lehrevaluation durch die Studierenden der Philosophischen Fakultät im akademischen Jahr 2010-2011 überprüft. Die statistischen Analysen wurden vom Team der Dienststelle für Evaluation und Qualitätssicherung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser explorativen Studie wurden in einem Bericht dokumentiert und in einem Synthesepapier präsentiert.

    Die Ergebnisse der Studie wie auch Empfehlungen zur Integration der Genderdimension in die Lehrevaluation wurden in einem Executive summary zusammengefasst und dem Rektorat der Universität Freiburg präsentiert.

  • Bibliographie

    In dieser Literaturliste (de, fr, en) finden Sie Hinweise, um die Thematik "Gender und Lehre" zu vertiefen.

     

    • Gilbert, A.-F. (2013). Geschlechtergerechte Hochschullehre - ein Online-Tool zur Selbstevaluation. Zweite Internationale Konferenz zur Qualität in der Lehre, Fachhochschule Kiel, 16. /17. Mai.
    • Gilbert, A.-F. (2013). La pratique de l'évaluation de l'enseignement supérieur par les étudiant-e-s: un biais de genre?. Colloque de l'ADMEE Association pour le développement des méthodologies d'évaluation en éducation, Université de Fribourg, Suisse, 9-11 janvier. 
    • Gilbert, A.-F. & D. Donzallaz (2012). Sensibiliser au genre dans l'enseignement supérieur. Congrès de la Société Suisse de Recherche en Éducation SSRE, Université de Berne, Suisse, 2-4 juillet.
    • Charlier, B. & A.-F. Gilbert (2012). Votre enseignement est-il sensible aux rapports sociaux entre femmes et hommes?. Congrès de l'Association internationale de pédagogie universitaire AIPU, Université du Québec à Trois-Rivières, Canada, 14-18 mai.
    • Dehler, J. & A.-F. Gilbert (2010). Geschlechtergerechte Gestaltung der Hochschullehre. In B. Berendt, H.P. Voss & J. Wildt (Hrsg.) Neues Handbuch Hochschullehre, Stuttgart: Raabe.
    • Rossier Morel, A., Dehler, J., Charlier, B. & H. Füger (2010). Intégrer la dimension genre dans l'enseignement supérieur: transformation de pratiques au niveau individuel et institutionnel. Revue internationale de pédagogie de l'enseignement supérieur, 26(2). (Accès online: http://ripes.revues.org/398)