MedienmitteilungPublikationsdatum 24.11.2020

"Gute Theologie ist nicht Öl, sie ist Sand im Getriebe"


Pünktlich zu Beginn des neuen Kirchenjahres beginnt auf YouTube ein Grundkurs des Glaubens für das 21. Jahrhundert. „Der Advent geht ja auch denen ans Gefühl, die nicht an Gott glauben und zwar weil er an eine tief uns eingegrabene Sehnsucht rührt!“ so der Fribourger Fundamentaltheologe Joachim Negel in seiner ersten Episode „Ach“ der 24teiligen Serie „Docta ignorantia“ (dt. „Über die belehrte Unwissenheit“).

Wie kann man auf undogmatische Weise Dogmatik betreiben? Wie auf verständliche und ansprechende Weise von „Gnade und Erlösung“, „Auferstehung und Himmelfahrt“, „Dreifaltigkeit“, „Jungfrauengeburt“ und „Ewigem Leben“ reden? Hat man es bei solchen Begriffen mit abgestandenen Mythologemen zu tun? Oder mit existentiellen Fragestellungen allerersten Ranges? Die Vorträge, welche im wochenrhythmus auf YouTube veröffentlicht werden, sind eine Mischung aus Predigt und theologischem Essay. Ihr Anliegen ist ein Gang durch die zentralen Themen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Denn der christliche Glaube kann heute nur noch verständlich werden, wenn im Verständnis der „Sache“ der Mensch – der Mensch (!), nicht nur der Christ – sich selbst tiefer verstehen lernt, wenn Theologie sich als eine Tiefendimension der Anthropologie zugänglich macht.

Dieser Glaubensgrundkurs, d.h. einen im Rhythmus des Kirchenjahres sich vollziehenden Gang durch die zentralen Themen des christlichen Glaubens, bietet der Professor für Fundamentaltheologie und Burgpfarrer auf Burg Rothenfels, Joachim Negel auf der kürzlich lancierten Medienplattform „Glaube & Gesellschaft“ des Fribourger Studienzentrums für Glaube & Gesellschaft an. An Alltagserfahrungen anknüpfend finden sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in der ersten Episode im Adventstrubel wieder und dem Gefühl: „an Weihnachten enttäuscht zu sein“. Das Ziel der 24 Episoden dieses Grundkurses ist eine wechselseitige Erhellung von Glaube und Leben zu leisten, eine korrelative Verschränkung von kirchlichem Bekenntnis und existentiellem Nachvollzug des solcherart Bekannten. Eine entsprechende Theologie wagt es über das Vorfindliche nachzudenken.

Die Videoserie „Docta ignorantia“ (dt. „Über die belehrte Unwissenheit“) kann kostenlos unter www.glaubeundgesellschaft.ch oder dem YouTube Kanal „Glaube & Gesellschaft“ angeschaut werden.

Die Medienplattform «Glaube & Gesellschaft» will mit wissenschaftlich fundierten und ästhetisch ansprechenden, professionell aufbereiteten Videos und Audioproduktionen sowie einem begleitenden Blog zum Online-Dialog zwischen akademischer Forschung (insbesondere den Geisteswissenschaften) und der breiten Öffentlichkeit beitragen. Das Kernstück des Projekts besteht aus einer interaktiven Website (www.glaubeundgesellschaft.ch) mit den produzierten Videos, einem Blog und einem Podcast. Neue Inhalte werden wöchentlich auf dieser Website veröffentlicht und in den sozialen Medien diskutiert. G&G konzentriert sich in erster Linie (aber nicht ausschliesslich) auf theologische und philosophische Themen, da sich sowohl auf individuelle wie auch gesellschaftliche bzw. kulturelle Fragen, Herausforderungen und Anliegen der Gegenwart beziehen. Die Hauptinteressengebiete für die erste Phase des Projekts (die im Laufe der Zeit erweitert werden soll) sind: Glaube und Wissenschaft; Kirche, Staat, Politik und Pluralismus; Religion und Spiritualität; Technologie und Zukunft; Ökologie und Umwelt; Geschichte des Glaubens, der Philosophie und des Christentums. Das Leitmotiv des Projektes ist die breit ausgelegte Frage nach dem guten Leben.

Weitere Informationen: www.glaubeundgesellschaft.ch oder www.unifr.ch/glaubeundgesellschaft