Modulbeschriebe: MA Soziologie, Sozialpolitik, Sozialarbeit

Das Masterprogramm «Soziologie, Sozialpolitik, Sozialarbeit» besteht aus vier Modulen und der Masterarbeit. Das Methodenmodul ist Pflicht. Darüber hinaus besteht Wahlfreiheit zwischen verschiedenen thematischen Modulen aus den Bereichen «Soziologie», «Sozialpolitik und Sozialarbeit», «Problèmes sociaux, action sociale et préventions des risques» (für das bilingue-Studium), «Gender und soziale Wohlfahrt» sowie «Nonprofitorganisationen und Management».

  • Methodenmodul und Masterexamen

    MAs01: Methoden und Kolloquien Masterarbeit (15 ECTS)

    Das Modul «Methoden und Kolloquien Masterarbeit» vertieft und erweitert die wissenschaftstheoretischen und methodischen Kenntnisse und bietet Kurse an, die die Studierenden beim Verfassen ihrer Masterarbeit unterstützen. Die Kolloquien des Moduls dienen der Anleitung zum Schreiben der Masterarbeit sowie der Auseinandersetzung und Diskussion mit den Themen, Konzepten, Methoden und den inhaltlichen Präsentationen der Studierenden.

    In den Methodenkursen werden Kompetenzen der qualitativen und quantitativen Datenerhebung und -analyse vertieft. Weiter werden Methodenfragen wie Mixed Methods oder Triangulation von Methoden in Theorie und Praxis präzisiert oder das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik diskutiert.

    Voraussetzung für die Teilnahme am Modul «Methoden und Kolloquien Masterarbeit» sind Grundkenntnisse der Wissenschaftstheorie, der deskriptiven und schliessenden Statistik und der quantitativen und qualitativen Datenerhebung und -analyse. Deshalb wird von Studierenden im Master- Studiengang, die über keinen Bachelorabschluss in «Soziologie» oder «Sozialarbeit und Sozialpolitik» verfügen, erwartet, dass sie diese Kenntnisse vor Beginn des Studiums nachweisen. Dies ist möglich entweder durch den Erwerb von Lehrveranstaltungen auf Bachelor-Stufe oder durch das Absolvieren eines Ergänzungsprogramms.

     

    Masterexamen (30 ECTS)

    Das Masterexamen besteht aus einer eigenständigen Forschungsarbeit (Masterarbeit) und deren Verteidigung.

    Die Masterarbeit belegt, dass die Studierenden...

    • über versierte Kenntnisse im Vertiefungsbereich und der gewählten thematischen Schwerpunkte verfügen;
    • fähig sind, eine wissenschaftliche Fragestellung zu entwickeln, Fachliteratur zum Thema zusammenzustellen, eine kritische Synthese des Themas zu verfassen und die Problematik des Themas auszuarbeiten;
    • ein für die Fragestellung sinnvolles Forschungsdesign erstellen, das entsprechende Datenmaterial erheben, aufbereiten, darstellen und unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Literatur theoriegeleitet analysieren und interpretieren können.

    Die Verteidigung der Masterarbeit gibt den Studierenden die Möglichkeit,

    • die Relevanz des Themas und die Entwicklung der Fragestellung zu erläutern,
    • die wichtigsten theoretischen Ansätze und Resultate aus der Literatur zu präsentieren und
    • die methodische Perspektive und die Wahl der verwendeten Methoden für die Datenerhebung und Auswertung und/oder das generelle Vorgehen zu begründen.

    Des Weiteren dient die Verteidigung der Masterarbeit dem Nachweis fachspezifischer Kenntnisse und der Fähigkeit wissenschaftlich zu argumentieren.

  • Soziologie

    MAsoz01: Globaler Norden (15 ECTS)

    In diesem Modul werden aktuelle Herausforderungen entwickelter Marktgesellschaften im so genannten «Globalen Norden» analysiert. Von Interesse ist u.a. die Entwicklung von Gesellschaften unter den Bedingungen der zunehmenden Internationalisierung von Wirtschaft, Politik und Kultur, der Verschärfung ökologischer Probleme, des Wachstums der Weltbevölkerung, der Migration, der demografischen Alterung der Gesellschaften des Globalen Nordens sowie des zunehmenden Einflusses so genannter Nicht-Regierungsorganisationen und sozialer Bewegungen. Die Analysen in diesem Modul sind überwiegend komparativ, d.h. die Gesellschaftsanalysen werden immer über einzelne Länder und Regionen hinweg untersucht, um insbesondere den Einfluss institutioneller Strukturen sowie wirtschaftliche, politische, soziale und historische Kontexte in die Bewertung mit einzubeziehen. Von Interesse sind auch die Handlungsmöglichkeiten der Individuen in Bezug auf diese Herausforderungen.

    Dabei werden begleitend auch Wechselwirkungen zwischen Globalem Norden und Globalem Süden berücksichtigt und verschiedene theoretische Ansätze diskutiert. Ziel des Moduls ist es, den Studierenden einen vertieften Einblick in ausgewählte sozialwissenschaftliche Diskussionen über Gesellschaftsanalysen des Globalen Nordens zu gewähren und Interdependenzen zwischen Globalem Norden und Globalem Süden aufzuzeigen.

     

    MAsoz02: Globaler Süden (15 ECTS)

    Der «Globale Süden» ist durch weltgesellschaftliche Zusammenhänge eng mit dem «Globalen Norden» verbunden. Ausgangspunkt sind Prozesse des sozialen Wandels, die im Kontext der Globalisierung zu sehen sind. Fallstudien und Vergleiche erweitern die Perspektive und kontextualisieren Entwicklungen. Es werden Länder einer selben Region verglichen oder überregionale Vergleiche angestellt. Themen werden mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen diskutiert bzw. angewendet. Ausgewählte Felder wie beispielsweise die ökonomische Entwicklung, soziale Ungleichheiten, Institutionen, soziale Sicherung, Differenzen, Urbanisierung, soziale Bewegungen oder aber Handlungs- und Überlebensstrategien von Menschen im Kontext von sozialen, ökonomischen, kulturellen und naturräumlichen Systemen werden thematisch vertieft betrachtet. Die Inhalte eines Kurses werden in einer schriftlichen Seminararbeit weiterentwickelt. Die Studierenden erlernen theoretische und empirische Kenntnisse zu aktuellen Herausforderungen des Globalen Südens und analysieren gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven.

     

  • Sozialpolitik und Sozialarbeit

    MAsasp01: Soziale Lebenslagen und Differenzen (15 ECTS)

    Soziale Dimensionen wie Bildung, Einkommen, Geschlecht, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit und Religion reflektieren gesellschaftliche Zugangsmechanismen, die zu einer ungleichen Verteilung von Lebenschancen führen. Darin zeigen sich systematische Privilegierungen, Benachteiligungen und unterschiedliche Handlungsspielräume. Das Modul «Soziale Lebenslagen und Differenzen» beschäftigt sich mit dieser Thematik und fokussiert auf Ungleichheiten bzw. spezifische Formen von Ungleichheiten. Dabei befassen sich Studierende zum einen mit Lebenslagen am unteren Ende der sozialen Hierarchie bzw. in besonders gefährdeten sozialen Lagen und den unterliegenden sozialen Mechanismen. Zum anderen stellen Familien, Gender oder generell demographische Bedingungen in einer Gesellschaft zentrale Dimensionen von individuellen Lebenslagen dar. Davon ausgehend werden wirtschaftliche, politische, soziale und gesellschaftsinterne und -externe Differenzierungsprozesse mit verschiedenen Konzepten wie Macht, Ein- und Ausschluss, Stigmatisierung, Zugang zu sozialer Sicherung und gesellschaftliche Partizipation verknüpft. In diesem Zusammenhang gilt es schliesslich die Relevanz sozialpolitischer oder sozialarbeiterischer Massnahmen zu hinterfragen.

    In allen Veranstaltungen spielen unterschiedliche Ebenen (Mikro-, Meso- oder Makroebene) sowie unterschiedliche Akteure und Ansätze eine wichtige Rolle. Ziel dieses Moduls ist es, Kenntnisse und Analysekompetenzen bezüglich der Ursachen, Wahrnehmung und Auswirkungen sozialer Lebenslagen und Differenzierungsprozesse zu entwickeln sowie das Verständnis der ungleichen Verteilung sozialer Chancen zu vertiefen.

     

    MAsasp02: Elemente der Wohlfahrtsproduktion (15 ECTS)

    Das Modul befasst sich mit den Grundpfeilern der Wohlfahrtsproduktion. Dieser Begriff weist darauf hin, dass soziale Wohlfahrt sowohl auf staatlicher Sozialpolitik und Sozialarbeit als auch auf Beiträgen des Marktes, der Familien, der Privathaushalte, verschiedener Gemeinschaften und einer Vielzahl von intermediären, d.h. zwischen Markt, Familie und Staat angesiedelten Gruppierungen beruht (z.B. Nonprofitorganisationen). Diese Elemente der Wohlfahrtsproduktion verbinden sich zu unterschiedlichen Wohlfahrtsregimen. Die angebotenen Kurse konzentrieren sich auf verschiedenste Bereiche von Wohlfahrtsregimen: staatliche Sozialpolitik, zivilgesellschaftliche Organisationen, soziale Bewegungen, Nonprofitorganisationen, soziale Netzwerke (z.B. Familien, Freundschaften, Bekanntschaften, Selbsthilfegruppen), aber auch nationalstaatliche Grenzen übergreifende Sozialpolitik.

    In diesem Modul vertiefen die Studierenden die Kenntnisse zu Wohlfahrtsregimen und lernen, Zusammenhänge zwischen den Elementen der nationalen und internationalen Wohlfahrtsproduktion zu verstehen und zu analysieren.

  • Problèmes sociaux, action sociale et préventions des risques

    MAtsps01: Inclusion sociale et nouvelles normalisations (15 ECTS)

    Ce module vise à questionner les nouvelles manières de concevoir et de concrétiser les politiques sociales. Quels sont les fondements et les principes de l'action sociale? Comment évoluent les politiques de lutte contre l'exclusion? Quelles logiques sont à la base de l'intervention des professionnel-le-s? Comment est pensé le suivi des usager-ère-s? Il s'agit alors d'appréhender l'évolution de la logique de l'État social et de saisir l'organisation et l'articulation des nouvelles manières de faire et de penser l'intégration et le vivre-ensemble.

     

    MAtsps02: Santé publique et enjeux sociaux (15 ECTS)

    Le décryptage et l'analyse des réflexions et des logiques d'action dans le champ de la santé publique et plus particulièrement la notion du risque sanitaire, telles sont les perspectives proposées dans le cadre de ce module. Comment l'idéal d'une «santé parfaite» a-t-il émergé? Quelles sont les modalités et répercussions de la «mise en risque» de notre quotidienneté? Pourquoi ces logiques préventives sont-elles de plus en plus discutées? En quoi la gestion des risques actuelle génère-t-elle des effets pervers? En quoi certains discours préventifs se conjuguent-ils avec le développement d'une moralisation des comportements et d'une stigmatisation de certains «publics cibles»? Faut-il (re)penser la prévention et le recours à cette notion du risque?

  • Gender und soziale Wohlfahrt

    MAgen01: Gender und soziale Wohlfahrt (15 ECTS)

    In diesem Modul werden sozialwissenschaftliche Theorien und Konzepte aus der Geschlechterperspektive untersucht und auf der Grundlage der in der Geschlechterforschung geführten Debatten – wie Gerechtigkeit und Sorge, Gleichheit und Differenzen, öffentliche und private Wohlfahrt – auf aktuelle Fragestellungen bezogen, z.B. Feminisierung von Armut und Migration, Sorgekrisen in Nord und Süd, Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit, Gender und gesellschaftlicher Wandel, Gender und Gewalt. Ziel des Moduls ist es, dass die Studierenden die Bedeutung der Kategorie Geschlecht und der Geschlechterverhältnisse in den Sozialwissenschaften kennenlernen und verstehen, wodurch geschlechtsspezifische Ungleichheiten reproduziert werden und wie soziale Institutionen geschlechtsneutral gestaltet werden können.

  • Nonprofitorganisationen und Management

    MAvmi: Nonprofitorganisationen und Management (15 ECTS)

    Das Modul «Nonprofitorganisationen und Management» bietet eine Einführung in das Thema des Managements von Nonprofitorganisationen. Dabei stehen die betriebswirtschaftlichen Aspekte von Nonprofitorganisationen im Vordergrund. Vermittelt werden einerseits die Grundsätze des Managements, des Marketings und des Governments von Organisationen und andererseits lernen Studierende die Spezifika und Problematik des Managements von Vereinen, Stiftungen und Genossenschaften (u.a. im Sozialbereich) kennen.

    Das Modul enthält diverse Kurse. Mindestens 9 ECTS werden im Rahmen von Kursen absolviert, die vom Verbandsmanagementinstitut der Universität Fribourg angeboten werden. Ziel des Moduls ist es, den Studierenden Grundfertigkeiten des Managements von Nonprofitorganisationen zu vermitteln.