Migration und aktuelle Flüchtlingsbewegungen stellen europäische Länder vor neue Herausforderungen. Durch das Aufeinandertreffen einer Vielfalt von kulturellen, ethnischen und konfessionellen Lebensformen, Glaubenspraktiken und Werten entzünden sich insbesondere bei Fragen der Geschlechterverhältnisse Irritationen und Konflikte. In der hiesigen Öffentlichkeit wird zunehmend über die Stellung der Frau im Islam debattiert, die sich inhaltlich vor allem um Fragen der Gleichberechtigung und der Bekleidungspraktiken dreht. Geschlechterspezifische Fragen wie diese begegnen uns in sozialen Arbeitsfeldern und Institutionen wie Schulen, Vereinen, Beratungsstellen, Integrationsbehörden oder Spitälern. Insofern Geschlechterrollen in einem Feld zwischen religiös-kulturellen Traditionen und gesellschaftlichen Anforderungen ausgehandelt werden, gilt es, diese Geschlechterrollen hinsichtlich ihrer biographischen und weltanschaulichen Komponenten zu dekonstruieren. Anhand von theoretischen und praktischen Grundlagen werden in dieser Weiterbildung sowohl ein kultur- und religionssensibles Grundwissen zu Geschlechterrollen im Islam vermittelt, als auch Fallbeispiele und Erfahrungen im Umgang mit geschlechtsbezogenen Konflikten diskutiert.

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