Publié le 10.12.2019

Aufgeklärter Inklusivismus


ZMR - Heft 3-4 -103. Jahrgang 2019 : Artikel von Prof. Mariano Delgado 

Wichtig in der Theologie der Religionen ist der »Standort«, der locus standi, von dem wir die Religionen betrachten. Der »ehrliche« Standort einer »christlichen« Theologie der Religionen scheint mir der »aufgeklärte « Inklusivismus zu sein, für den ich seit 2011 zu werben versuche (vgl. M. Delgado, Das Christentum in der Religionsgeschichte.  Znterwegs zu einem aufgeklärten Inklusivismus, in: ders. u. a. [Hg.], Das Christentum in der Religionsgeschichte. Perspektiven für das 21. Jahrhundert. Festschrift für Hans Waldenfels, Fribourg /Stuttgart 2011, 15-31; ders.,
Adolf Darlaps » Fundamentale Theologie der Heilsgeschichte« im Lichte eines »aufgeklärten « Inklusivismus, in: Zeitschrift für katholische Theologie 140 [2018] 49-69).
Wenn sie »Theologie« im Sinne des Paradigmas christlicher Theologie der Komplementarität zwischen Glaube und Vernunft (credo ut intelligam, intelligo ut credam) sein will, kann die Theologie der Religionen nur ausgehend von der jeweils eigenen Religion die Welt der Religionen betrachten. Andere Ansätze (z. B. komparative oder pluralistische Theologie der Religionen) sind wissenschaftstheoretisch etwas Anderes. Daher müssten sie zunächst ihren epistemologischen Status begründen, d. h. klarmachen, welchen Standort sie haben und in welchem Sinne sie sich jeweils als »Theologie« verstehen. Den Artikel weiter lesen