• Krüger Oliver

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In Abgrenzung zum biologischen Geschlecht (sex) beschreibt der Begriff gender die sozial erlernten Geschlechterrollen als „Frau“ und „Mann“: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird zu einer gemacht.” (Simone de Beauvoir). Unter dieser Perspektive werden in jüngerer Zeit Genderverhältnisse und das Erlernen genderspezifischer Rollen in der Religionswissenschaft thematisiert. In fast allen Religionen ist die soziale Unterordnung der Frau unter den Mann weit verbreitet, obwohl das Weibliche selbst auch Mittelpunkt der Verehrung sein kann – der Zugang zu religiösen (Lehr-)Ämtern bleibt Frauen weitestgehend verwehrt. Dagegen haben historische Konstruktionen des 19. Jhds. von einer Urgesellschaft des Matriarchats nun innerhalb rezenter neopaganer Religionen selbst zu einer teils feministischen Orientierung beigetragen. Gegenwärtig ruft eine Allianz zwischen konservativen Christen und Rechtspopulisten zu einem Kampf gegen den "Genderismus" auf und fordert eine Rückbesinnung auf die "natürlichen" und "gottgegebenen" Rollen von Mann und Frau.

Das Seminar richtet sich an BA-Studierende ab dem 5. Semester sowie an Masterstudierende. Es führt zunächst in grundlegende Gendertheorien ein und widmet sich dann der Genderproblematik in ausgewählten, großen und kleineren religiösen Traditionen.

Beginn: Do 19.9.19

1.) Kenntnisse über die Rolle von Frauen und Männern und ihrem Verhältnis untereinander in verschiedenen religiösen Traditionen.

2.) Kenntnisse über grundlegende Gendertheorien.

3.) Analytische Kenntnisse über religiös legitimierte, soziale Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern.

Beginn: Do 19.9.19

Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Frankfurt 1949

Ursula King (Ed.): Religion and Gender. Oxford 2005

Ann Jeffers et al. (Ed.): Gender und Religion. Ein Handbuch. Göttingen 2008