• Auderset Juri

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Welt zu einem vertrauteren, aber zugleich auch zu einem komplexeren Ort. Die industrielle Revolution, Dampfschiffe, Eisenbahnen und Telegraphenleitungen liessen die Welt scheinbar schrumpfen, verkürzten Entfernungen und beschleunigten die Verbreitung und den Austausch von Menschen, Waren, Informationen und Ideen. Andererseits provozierte die stärkere globale Vernetzung auch Unbehagen, Ängste und Kontrollansprüche. Dieses Proseminar beschäftigt sich mit den vielseitigen Spannungsverhältnissen, die sich im 20. Jahrhundert zwischen der zunehmenden globalen Vernetzung und den Versuchen, die Auswirkungen der Globalisierung zu kontrollieren und zu beeinflussen, auftaten. Gefragt wird u.a. nach dem Zusammenhang von Globalisierung, Staat und Imperialismus, nach Migrationserfahrungen und Warenketten im globalen Kapitalismus, nach transnationalen Organisationen und ihren Aktivitäten, nach dem Zusammenhang zwischen globaler Verdichtung und Nationalismus, nach den Infrastrukturen und Technologien globaler Vernetzung sowie nach dem Wandel von Zeit- und Raumvorstellungen und der historischen Entstehung eines globalen Bewusstseins.  

Das Proseminar kann nur besucht werden, wenn gleichzeitig auch der damit verbundene Grundkurs besucht wird.