| Beschreibung |
Die qualitative sozialwissenschaftliche Forschung umfasst mittlerweile eine Vielfalt etablierter Methodologien und Methoden. Die Vielfalt ermöglicht es, ganz unterschiedliche Forschungsgegenstände zu erforschen und deren Komplexität, Kontextualität, inhaltliche und strukturelle Breite sowie Tiefe angemessen zu berücksichtigen. Der Kurs wirft ein Licht auf zwei dieser Methoden/Methodologien: die Diskursanalyse und die qualitative soziale Netzwerkanalyse. Die Diskursanalyse rückt gesellschaftliche Diskussionen in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses und richtet den Blick auf deren verflochtene Dynamiken, Deutungen, Akteur*innen und Wirkungen. Wie konstituieren sich beispielsweise der „Klimawandel“ und die „Akteur*innen des Klimawandels“ in den öffentlichen Diskussionen und welche Wirkungen sind damit verbunden – so eine mögliche diskursanalytisch interessante Frage. Die qualitative soziale Netzwerkanalyse wiederum fokussiert auf das Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Gruppen oder auch Organisationen. Wie beeinflusst beispielsweise das familiale und ausserfamiliale soziale Netzwerk von jungen Erwachsenen deren Handlungsmöglichkeiten im Falle drohender Arbeitslosigkeit – so eine mögliche netzwerkanalytisch interessante Frage. Beiden Forschungsmethoden gemeinsam ist, dass sie die qualitative Beschaffenheit von Relationen und Beziehungsgeflechten ins Zentrum der Analyse stellen, seien das Relationen zwischen Diskussionsaussagen respektive Textfragmenten in der Diskursanalyse oder zwischen Menschen, Gruppen, Organisationen in der sozialen Netzwerkanalyse. Der Kurs startet mit einem allgemeinen und wiederholenden Überblick über wesentliche methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung sowie über zentrale Methoden der Datenerhebung und -analyse. Daran schliesst sich eine anwendungsorientierte Einführung in die Diskursanalyse und die qualitative soziale Netzwerkanalyse an. Für beide Methoden werden zentrale Grundlagen und konkrete Vorgehensweisen vorgestellt und anhand von Studien der Dozentin veranschaulicht. Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Diskurs- und Netzwerkanalyse werden mithilfe studentischer Referate zu ausgewählten Studien diskutiert und vertieft. Zudem bietet der Kurs den Studierenden die Möglichkeit, eigene diskurs- und/oder netzwerkanalytische Fragestellungen und Forschungsideen zu entwickeln und kritisch zu reflektieren. |
| Lernziele |
Leistungsnachweis Kursbesuch
Regelmässige Teilnahme am Unterricht (80% Anwesenheitspflicht, Absenzen sind zu entschuldigen) Pflichtlektüre
Lesen der Pflichtlektüre Weitere Elemente - Präsentation und Diskussion einer Beispielstudie
21.10.20 (Reserve 28.10.20) - Diskursanalyse
25.11.20 (Reserve 2.12.20) – Soziale Netzwerkanalyse
Einzel-/Zweierarbeit - nicht benotet - Präsentation einer eigenen diskursanalytischen oder netzwerkanalytischen Fragestellung/Forschungsidee 09.12.20
Einzelarbeit – nicht benotet - Erarbeitung einer schriftlichen Forschungsskizze zur präsentierten Forschungsidee mit Schwerpunkt auf dem methodischen Vorgehen
Einzelarbeit, 5-7 A4 Seiten – benotet
Abgabe via Moodle
Abgabe: 15.01.21 (Termin Hausarbeiten) |