• Müller Ralph

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Seminar zu Sprach- und Kulturkontakt deutsch/französisch

séminaire sur l’échange culturel et linguistique allemand-français

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Anmerkung COVID: Die ersten Sitzungen finden auf jeden Fall online und synchron zu den im Studenplan vorgesehenen Zeiten statt. Bei Gesprächen und Fragerunden sind alle Teilnehmer*innen gehalten, eine Kamera einzuschalten. Halten Sie ggf. einen geeigneten Hintergrundfilter bereit.

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Dans ce séminaire, nous aborderons la critique des faits sociaux en Suisse romande et en Suisse alémanique. En plus de la discussion sur les similitudes et les différences de la littérature engagée en langue allemande et française, nous explorerons les formes et les thèmes littéraires : Comment la dissidence littéraire se légitime-t-elle ? Quels sont les moments d’initiation à la résistance ? Comment se fait l’évaluation des évènements (sur le moment et après) ? Autres questions se posent également en ce qui concerne la forme : quels genres sont privilégiés pour exprimer la protestation ? Quel est le rapport entre réalité et fiction ? Et encore bien d’autres questions.

Bei diesen Fragen gibt es auch ein gutes Stück Literaturgeschichte zu rekonstruieren. In der Deutschschweizer Literatur markiert der sog. ‚Zweite Zürcher Literaturstreit’ 1967 das Ende des traditionalistischen Grundkonsenses (und der beispiellosen Autorität des Zürcher Germanisten Emil Staiger). 1971 ist nicht nur das Jahr der erfolgreichen Volksabstimmung zum Frauenstimmrecht, im selben Jahr konstituiert sich die Gruppe Olten – und zwar aus Protest gegen die französische Übersetzung des „Zivilverteidigungsbuches“ durch den damaligen Präsidenten des Schweizerischen Schriftstellerverbands Maurice Zermatten. Und während von den Jugendprotesten der frühen 1980er Jahre (‚Züri brännt‘, Lôzane bouge‘) vor allem filmische Reaktionen vorliegen, erbringt das Ende dieses Jahrzehnts (Kritik an der Fichenaffäre und der Diamantfeier zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, ‚Kulturboykott‘ der 700-Jahr Feier) zahlreiche literarische Stellungnahmen.

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Eine genauere Liste der weiteren Lektüre folgt noch. Ausgangspunkt wird die Auseinandersetzung um das „Zivilverteidigungsbuch“ (1969) sein, das wir ausschnittsweise zur Einstimmung in den Zeitgeist lesen. Auf jeden Fall werden wir auch Daniel de Roulets Bericht über seinen Anschlag auf Axel Springers Ferienhaus lesen, uns aber auch die Auseinandersetzungen mit der Jugendbewegung um 1980 und die Kritik am Schnüffelstaat anschauen.