Beschreibung |
Das Phänomen der Vulnerabilität bzw. der Verletzbarkeit wird in den letzten Jahren nicht nur in der Medizin, in der Bioethik und der feministischen Philosophie, sondern auch in der Psychologie, Sonderpädagogik, Kindheits- sowie Alternsforschung prominent thematisch. Differenzieren lässt dabei zwischen einer grundsätzlichen Verletzbarkeit menschlichen Seins sowie einer Form der Verletzbarkeit, die relativ, d.h. kontext- und situationsspezifisch ist. Bei letzterem wird danach fragt, welche gesellschaftlichen, politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Verhältnisse auf welche Weise verletzbar machen (Mackenzie, Rogers & Dodds 2014; Butler 2009). Ziel der Ringvorlesung ist, dem Konzept der Vulnerabilität aus verschiedenen – psychologischen, erziehungswissenschaftlichen, sonderpädagogischen, medizinischen, (verantwortungs-)ethischen und kindheitstheoretischen – Theorie- und Forschungsperspektiven zu nähern. In den verschiedenen Vorträgen werden theoretische Klärungen und Präzisierungen über diesen nahezu konjunkturell verwendeten Begriff genauso geboten wie auch Forschungsprojekte und -ergebnisse dargestellt werden, welche sich explizit mit Vulnerabilität befassen. Gefragt wird u.a., wie sich Vulnerabilität von ähnlichen Begriffen wie Bedürftigkeit, Abhängigkeit und Angewiesenheit abgrenzen lässt und in welchen Zusammenhang sie sich mit Autonomie, Agency, Resilienz, Takt und Sorge bringen lässt. |