• La Mela Verena
• Sulek Emilia Roza

Schattenwirtschaft, Schwarzarbeit, Geldwäsche, Korruption und Steuerhinterziehung. Diese Begriffe begegnen uns immer wieder in den Medien, in der Literatur, oder auch im Alltag. Es sind Begriffe, die zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden und somit unsere Wahrnehmung beeinflussen. Doch haben wir uns jemals die Frage gestellt, woher diese Begriffe eigentlich kommen? Wie können wir uns diesen Begriffen ethnologisch annähern? In diesem Seminar widmen wir uns den theoretischen Grundlagen (bzw. deren Abwesenheit!) dieser und ähnlicher Begriffe. Wir analysieren Phänomene, die in das breite Spektrum der Legalität und/oder Formalität fallen. Manche dieser Phänomene sind gesetzeswidrig, andere wiederum werden vom Staat geduldet. Der Haschisch-Handel in Zentralasien, das Hawala-Banksystem in Afghanistan, der weltweite Handel mit Tierprodukten sind nur wenige Beispiele. Im Seminar stellen wir uns folgende Fragen: Wo trifft man solche Phänomene an? Was motiviert die wirtschaftlichen Akteure dazu? Was veranlasst Staaten dazu, diesen Phänomenen entgegenzuwirken bzw. sie zu tolerieren? Schwächen oder stärken sie den Staat? Und weshalb werden Formen des sozio-ökonomischen Zusammenlebens in erster Linie aus staatszentrierter Perspektive heraus betrachtet?

Dieses Seminar ist eine Einführung in die Wirtschaftsethnologie, befindet sich jedoch an der Schnittstelle mit der Ethnologie des Staates. Im Seminar lernen wir, wie die Ethnologie zu einem Verständnis von Phänomenen außerhalb des legalen Mainstreams beitragen kann.                                                

Evaluierung gemäss Angaben der Lehrperson.