Plattformen wie YouTube, Facebook oder TikTok besitzen im Alltag eine immer stärkere Bedeutung. Durch Plattformen verlieren Medien ihre Gatekeeper-Rolle: Individuen, politische Akteure und Unternehmen erhalten einen direkten Zugang zur Öffentlichkeit. Aber auch die Nutzung publizistischer Inhalte verlagert sich von den Kanälen, Websites und Apps von Medienorganisationen hin zu Plattformen, was das Geschäftsmodell von Medien infrage stellt. Im Seminar beschäftigen wir uns mit diesem Wandel von Öffentlichkeit und Medien. Nach einer Einführung in die Thematik und der Vorstellung zentraler theoretischer Grundlagen werden wir zuerst den Öffentlichkeitswandel betrachten: Plattformen legen nicht nur die Spielregeln für öffentliche Kommunikation fest, sondern treffen mittels ihrer Algorithmen auch ständig Selektionsentscheidungen. Doch Google, Facebook und Co. funktionieren nach einer anderen Logik als Medien: Journalistische Auswahlkriterien machen Empfehlungsalgorithmen Platz, gesellschaftliche Werte weichen kommerziellen Eigeninteressen. Gleichzeitig bieten Plattformen aber auch Chancen für die politische Kommunikation und die Demokratie. Danach schauen wir uns den Medienwandel genauer an: Werbeeinnahmen im Internet fliessen zu Plattformen, die selbst keine publizistischen Inhalte produzieren, und stürzen die Medienbranche in eine Finanzierungskrise. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich Medienproduktion und -distribution verändern müssen, damit publizistische Inhalte die Nutzerinnen und Nutzer überhaupt noch erreichen. Welche Reformen sind nötig, damit Medien ihre zentrale Rolle für die Demokratie noch erfüllen können? Im Seminar werden wir anhand von Vorträgen, Gruppenarbeiten und Diskussionen diese Themen vertiefen und versuchen, die sich rasant vollziehenden Veränderungsprozesse besser zu verstehen. Teams Link LMS Link |