• Kaiser Fabienne

• Kaiser Fabienne

Übergänge im Lebens(ver)lauf

Im Rahmen dieses Vertiefungsseminars nehmen wir eine Thematik in den Blick, die in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften in jüngster Zeit zunehmend Aufmerksamkeit erfährt: Übergänge im Lebenslauf. Nachdem wir uns mit ritualtheoretischen, verlaufsbezogenen und biografischen Zugängen beschäftigt haben, werden wir uns unter Bezugnahme auf empirische Studien intensiv mit verschiedenen Übergängen – etwa mit dem Eintritt von Kindern in die Schule, der Familiengründung sowie Migration –  auseinandersetzen. Anhand verschiedener Materialien (bspw. Zeitungsartikel, Ratgeberliteratur) werden wir die mit diesen Übergängen einhergehenden Normalitätsannahmen rekonstruieren und kritisch reflektieren. Zudem werden wir uns in Anlehnung an die Konzeption eines ‚Doing Transitions’ (Walther et al, 2020) sowohl die Frage stellen, wie Übergänge – u.a. durch pädagogische Handlungsfelder – hergestellt und gestaltet werden, als auch diskutieren, was es in pädagogischer Hinsicht bedeutet, wenn Übergänge nicht als ‚natürliche Gegebenheiten’, sondern als soziohistorische Konstrukte betrachtet werden.

Die Studierenden
- beschäftigen sich mit verschiedenen Traditionslinien und Zugängen der Übergangsforschung,
- setzen sich mit bereits vorhandenen Studien zu Übergängen im Lebenslauf und mit ihren pädagogischen Herausforderungen auseinander,
- können die anhand der Übergänge rekonstruierten Normalitätsannahmen kritisch diskutieren,
- und eignen sich theoretische Bezüge der ‚Doing Transitions’-Perspektive an.

Evaluationsform:
Die Studierenden nehmen aktiv an den Seminarsitzungen teil und bereiten sich auf diese vor (intensive Lektüre der bereitgestellten Texte). Darüber hinaus fokussieren sie sich in Kleingruppen auf einen Übergang ihres Interesses und referieren Erkenntnisse bereits vorhandener Studien ihren Kommiliton*innen. Auf Basis selbst recherchierter Materialien rekonstruieren sie die diesen Übergängen innewohnenden Normalitätsannahmen, reflektieren diese und diskutieren, welchen erziehungswissenschaftlich relevanten Gewinn die ‚Doing Transition’-Perspektive für den fokussierten Übergang mit sich bringt. Die Überlegungen und Ergebnisse verschriftlichen sie im Rahmen eines Berichts.

Beginn der Lehrveranstaltung: 21.09.2021

Andresen, S., Seddig, N., & Künstler, S. (2014). Das Konzept der Schulfähigkeit als Schlüssel zum Übergang. Kulturhistorische und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Analyse eines bildungsrelevanten Übergang. In C. Hof, M. Meuth, & A. Walther (Hrsg.), Pädagogik der Übergänge. Übergänge in Lebenslauf und Biografie als Anlässe und Bezugspunkte von Erziehung, Bildung und Hilfe (S. 37–48). Beltz Juventa.

Cuconato, M., & Walther, A. (2015). ‘Doing transitions’ in education. International Journal of Qualitative Studies in Education, 28(3), 283–296.

Gemende, M. (2013). Migration als Übergang. In W. Schröer, B. Stauber, A. Walther, L. Böhnisch, & K. Lenz (Hrsg.), Handbuch Übergänge (S. 869–891). Beltz Juventa.

Hof, C. (2014). Familiengründung als Übergang im Erwachsenenalter. Anschlüsse für eine Pädagogik der Übergänge. In C. Hof, M. Meuth, & A. Walther (Hrsg.), Pädagogik der Übergänge. Übergänge in Lebenslauf und Biografie als Anlässe und Bezugspunkte von Erziehung, Bildung und Hilfe (S. 128–145). Beltz Juventa.

Hof, C., Meuth, M., & Walther, A. (Hrsg.). (2014). Pädagogik der Übergänge. Übergänge in Lebenslauf und Biografie als Anlässe und Bezugspunkte von Erziehung, Bildung und Hilfe. Beltz Juventa.

Stauber, B. (2021). Jugend, Ausbildung und Beruf. In H.-H. Krüger, C. Grunert, & K. Ludwig (Hrsg.), Handbuch Kindheits- und Jugendforschung (S. 1–24). Springer VS.

Thiersch, S., Silkenbeumer, M., & Labede, J. (Hrsg.). (2020). Individualisierte Übergänge. Aufstiege, Abstiege, Umstiege im Bildungssystem. Springer VS.

Walther, A., Stauber, B., Rieger-Ladich, M., & Wanka, A. (Hrsg.). (2020). Reflexive Übergangsforschung. Theoretische Grundlagen und methodologische Herausforderungen. Barbara Budrich.

Weitere Literatur wird in den Seminarsitzungen bekannt gegeben.