Publikationsdatum 05.11.2019

Das Wort des Dekans, Prof. Mariano Delgado - HS 2019/II


Ein vielfältiges Angebot im Bereich der Weiterbildung

Liebe Freunde, liebe Freundinnen und liebe Mitglieder der Theologischen Fakultät
Wussten Sie, dass unsere Fakultät im Bereich der Weiterbildung sehr aktiv ist? Sie bietet zwei MAS (Master of Advances Studies), zwei DAS (Diploma of Advances Studies) und sieben CAS (Certificat of Advances Studies) an! Das älteste Angebot ist der Lehrgang (MAS, DAS oder CAS) „Theologie der Spiritualität“, der seit 2011 in Zusammenarbeit  mit dem „Lassalle-Haus“ durchgeführt und 2020 zum vierten Male starten wird (Programm und Anmeldung:https://www3.unifr.ch/theo/de/ausbildung/weiterbildung/mas/das/zertifikats-lehrgang-christliche-spiritualit%C3%A4t.html).

Mystik und Spiritualität haben Konjunktur – in der Erlebnis- und Konsumgesellschaft erst recht. In Berlin gibt es z.B. ein „Haus der Mystik“. Im Schaufenster findet man duftende Kerzen, Öle und Seifen in allen Farben des Regenbogens, bunt gemischte esoterische Literatur, zumeist indianischer und orientalischer Herkunft und vielfach in katholischen Verlagen erschienen, aber – mit Ausnahme der Kochrezepte der Hildegard von Bingen – kein einziges Buch von Klassikern der christlichen Tradition. Diese scheint es heute nicht leicht zu haben. Individualisierung heisst ein zeitdiagnostisches Stichwort; entsprechend wird der mystische Weg als ausgesprochen subjektiv verstanden, tendenziell auch unpolitisch und nicht selten im Kontrast, ja im Widerspruch zu den Kirchen. Eine billige Kirchenkritik nach dem Motto „Jesus ja, Kirche nein“ hat seit den späten 1960er-Jahren Konjunktur – genauso wie die Betrachtung der gesamten Kirchengeschichte unter der Perspektive des Verdachts als eine „Kriminalgeschichte“, von der man sich nur abwenden kann. Darin fühlt man sich auch bestärkt durch den Machtmissbrauch und das Gegenzeugnis einiger Amtsträger heute, die sich wie die schlechten Hirten benehmen, von denen der Prophet Ezechiel (Ez 34,3.10) oder Jesus von Nazareth (Lk 11,52) sprachen. Den Artikel weiter lesen