• Steymans Hans Ulrich

• Steymans Hans Ulrich

Jhwh kam religionsgeschichtlich vom Nordrand des Roten Meeres und stiegt zum Nationalgott des Volkes Israel auf. Mit ihm verband Israel das Urbekenntnis der Rettung aus dem Sklavenstaat Ägypten. Einige Bibelverse verknüpfen die Anrede Vater mit dem Gottesnamen Jhwh. Diese Vorlesung wird beiden Begriffen nachgehen, einerseits dem Begriff Vater und andererseits den wichtigsten theologischen Aussagen, die in der Hebräischen Bibel über Jhwh gemacht werden. Zusätzlich fällt ein besonderes Augenmerk auf weibliche Eigenschaften, die Jhwh im Rahmen der Entwicklung des biblischen Monotheismus angezogen hat. Die Vorlesung wird sich ihrem Thema in vier Hauptstücken nähern.

1.     Die biblisch-theologischen Aussagen über Jhwh als Rettergott nach den Exodus-Überlieferungen

2.     Die religionsgeschichtliche Vergewisserung über die historische Herkunft Jhwhs und die Entstehung des Monotheismus

3.     Jhwh, der sein Volk durch Propheten führt, in der Hoseaschrift

4.     Jhwhs Väterlichkeit und Mütterlichkeit

Religionsgeschichte Israels von der Theologie des Alten Testaments unterscheiden

Die religionsgeschichtliche Herkunft Jhwhs in Beziehung zum Urbekenntnis Israels vom Rettergott setzten

Thesen zur Entstehung des Monotheismus bewerten

Die Exodus-Traditionen in ihrer biblischen Wirkungsgeschichte beschreiben

Aufmerksamkeit für weibliche Gottesbilder im Alten Testament entwickeln

Zum Erreichen dieser Ausbildungsziele dienen einerseits die Vorlesung, für die begleitend ein Skript ausgeteilt wird, andererseits das Selbststudium von 236 Seiten aus Jörg Jeremias, Theologie des Alten Testaments (Grundrisse zum Alten Testament Das Alte Testament Deutsch, Ergänzungsreihe - Band 6), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2015, 23-259.

Am Ende des Semesters findet eine mündliche Prüfung von 15 Minuten Dauer über den Stoff der Vorlesung und der Pflichtlektüre zum Selbststudium statt.   

Lohfink, N., „Gewalt und Monotheismus. Beispiel Altes Testament“, in: H. Düringer (Hg.), Monotheismus – eine Quelle der Gewalt? (Arnoldhainer Texte 125, Frankfurt / M. 2004) 60-78.

Manemann, J., (Hg.), Monotheismus (Jahrbuch Politische Theologie 4, Münster 2003).

Assmann, J., Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus (Edition Akzente, München 2003).

Oorschot, J. van, „»Höre Israel …!« (Dtn 6,4f) – der eine und einzige Gott Israels im Widerstreit“, in: M. Krebernik – J. van Oorschot (Hg.), Polytheismus und Monotheismus in den Religionen des Vorderen Orients (AOAT 298, Münster 2002) 113-135.

Rahner, K., (Hg.), Der eine Gott und der dreieine Gott. Das Gottesverständnis bei Christen, Juden und Muslimen. Mit Beiträgen von W. Löser, N. Lohfink, E. Hornung u.a.m. (München – Zürich: Schnell & Steiner, 1983).

Werbick, J., „Absolutistischer Einheitsglaube? – Befreiende Vielfalt des Polytheismus?“, in: Th. Söding (Hg.), Ist der Glaube der Feind der Freiheit? (QD 196, Freiburg / Br. 2003) 142-175.