Beschreibung |
In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit den neuen Herausforderungen des Sozialstaates im Zeitalter der Globalisierung. Entlang der Linie von ‘Border-Order-Identity’ gehen wir der Frage nach, welche Herausforderungen für europäische Sozialstaaten aufgrund von gesteigerter Mobilität entstanden sind. Der thematische Fokus des Seminars bildet die aktuelle Diskussion um die Sozialleistungen mobiler Bürger*innen und Arbeitnehmenden in einer zunehmend transnational vernetzten Arbeitswelt. Dabei befassen wir uns nebst allgemeinen demographischen Trends mit der Nachfrage der globalisierten Arbeitsmärkte nach mobilen Arbeitnehmenden und mit dem sozialen Schutz von Migranten*innen. Umgekehrt widmen wir uns der Rolle von Nationalstaaten mit einer hohen Abwanderungsquote bei der Regulierung von sozialen und finanziellen transnationalen Unterstützungsformen ihrer Emigranten, zum Beispiel durch die Reglementierung und Formalisierung von Finanztransfers, politischen Prozessen oder mittels ‘Diasporastrategien’, welche das transnationale Engagement von MigrantInnen für eigene Zwecke nutzbar machen sollen. Des Weiteren diskutieren wir wie unterschiedliche Formen von Mobilitätsprozessen selbst zu neuen Formen von Ungleichheiten und regionalen Disparitäten führen. Anhand von empirischen Studien beschäftigen wir uns mit den subjektiven Migrationserfahrungen der Migrant*innen und der Portabilität von Sozialen Sicherungssystemen im europäischen Migrations- und Sozialraum. In diesem Zusammenhang besprechen wir wie und ob der Nationalstaat für mobile Menschen die Bezugseinheit sozialer Integrations- und Identifikationsprozesse bleibt. |